Iso-Drink

Jeder der Google bedienen kann, hat eine Unmenge an Informationen zur Verfügung, aus denen sich die notwendigen Zutaten und Mengenverhältnisse für einen selbstgemischten Iso-Drink ableiten lassen. Nur leider sind diese Informationen zum Teil widersprüchlich und auch gewissen Moden unterworfen.

Ein Fakt ist, selber zu mischen ist wesentlich günstiger, als die fertigen Mischungen zu kaufen. Daher lohnt es sich aus meiner Sicht, sich mit dem Thema etwas näher zu beschäftigen. Aber nicht nur, um Geld zu sparen, sondern vor allem auch, um zu wissen, was man sich so einverleibt.

Egal was Ihr aus diesen und weiteren Informationen macht: denkt daran, daß Ihr Eure eigene Mischung finden müßt. D.h. Ihr müßt testen, testen, testen. Da geht kein Weg dran vorbei. Ich habe ungefähr ein Jahr benötigt, um die Dosierung und Taktung für Training und Wettkampf zu finden. Und ich variiere auch sehr stark nach der erwarteten Belastung und Dauer, bzw. Training oder Wettkampf.

Es gibt Versandanbieter wie Sand am Meer. Einfach mal Google fragen und die Angebote vergleichen.Die Hauptzutaten (siehe Liste) kaufe ich in 1-, 3- und 5-kg-Gebinden. Das Mischungsverhältnis ist immer gleich (auch siehe Liste). Was ich variiere ist die Mischungsmenge pro Trinkflasche (0,7 l).

Für Eure eigenen Tests solltet Ihr wissen, daß die höhere Kennzahl eine kürzere Kettenlänge, d.h. höhere Süße, hat, schneller verfügbar ist, und den Insulinspiegel schneller ansteigen läßt, als die niedrige Kennzahl. Daher habe ich sowohl 19er für den schnellen Kick, als auch 12er für etwas längere Wirkung bei mir in der Mischung drin.

Der erste Schritt ist das Zusammenmischen der Zutaten (ohne Salz). Dabei müßt Ihr beachten, daß das Zeug alles EXTREM pulverig ist und schon bei kleinsten Zeichen von Nässe klebrig wird. Daher suche ich mir meist einen windstillen Tag mit Sonnenschein und mache das auf dem Balkon :-)  Alternativ in der Badewanne und direkt danach ausspülen.Dann habe ich die Mischung in einem größeren Eimer (wenn man das länger macht, sammeln die sich zwangsläufig an; anfangs kann man auch eine größere Tupperbox oder so nehmen) und schaufele von dort das Teil in die gewünschte Flüssigkeit.

Da Ihr bei den ersten Tests nicht gleich kiloweise das Zeug fertig mischen solltet, empfiehlt es sich die Mischung per Teelöffel jeweils einzeln vorzunehmen... UND SICH DIE WERTE ZU NOTIEREN. Dann testen und neue mischen.

WRITE, MIX, TRAIN, REPEAT, ...

Von den Eimern sammeln sich nach einer Zeit so einige an.Nachdem ich die Erfahrung gemacht habe, daß Gels mit Koffein bei mir eine gute Wirkung gezeigt haben, bin ich dazu übergegangen, mir einen recht starken grünen Tee (meist mit ein paar Scheiben Ingwer mit drin) zu kochen und das Zeug darin aufzulösen. Klar, es ist sinnvoll, daß am Vorabend zu tun, weil es aus verschiedenen Gründen keine gute Idee ist, heißen Tee in ein Plastik-Trinkflasche zu füllen. 

Die Mischung ist dann recht süß, so dass ich mit Zitronensaft gegensteuere.

Zur Dosierung: ich nehme immer eine Flasche Wasser und eine Flasche Iso mit. Eigentlich egal wie lang die Tour ist. Wenn ich ein Rennen über 100+ km fahre, dann kommen eher 6 - 7 gut gehäufte Esslöffel rein, wenn ich nur so ein paar Std Graveln gehe, dann eher 4 - 5 Löffel. Für GA1 Einheiten nehme ich gar kein Iso mit, sondern esse unterwegs einen Riegel oder 'ne Banane.

Und noch ein Hinweis: Gels können eine sehr pushende Wirkung haben... wenn man vorher sehr wenig Energie zu sich genommen hat. Ich habe eine zeitlang bei Wettkämpfen erst vor den Steigungen ein Gel genommen und hatte das Gefühl raufzufliegen (und die Zeiten waren auch gut). Wenn ich aber die ganze Zeit schon Iso getrunken habe, bewirken die Gels keinen Kick mehr... da muß man bei seiner Wettkampfplanung beachten.

Die wissenschaftliche Betrachtung ist mir (fast) egal. Natürlich kann man alles ausrechnen, was der Körper verbraucht, maximal pro Std aufnehmen kann usw. Aber man muß es dann trotzdem für sich persönlich anpassen, weil wir alle verschieden auf die Sachen reagieren. Also habe ich einfach direkt getestet und bin zu diesem Ergebnis gekommen.

D.h. das gilt für einen trainierten männlichen Amateur, 1,95m, 81 kg...

Das sagt die "Fachpresse" (nee, RennRad ist echt keine verläßliche Quelle...)